Nicht erst seit dem Klimawandel ist uns Christinnen und Christen unsere Verantwortung für die Schöpfung bewusst. In Anbetracht der steigenden Erderwärmung wird Handeln notwendig. Unsere Alltagsgewohnheiten und
unsere Lebensweise insgesamt stehen auf dem Prüfstand.
Die Fastenzeit ist für uns Christinnen und Christen eine Zeit der Ein- und Umkehr. Auf Initiative der AG Nachhaltigkeit des Pfarrgemeinderates nehmen wir daher die Schöpfungsverantwortung vom Evangelium her in den Fokus.
Vom 2. bis 5. Fastensonntag gibt es an den Kirchorten Dom, Allerheiligen, St. Antonius, St. Bernhard und St. Leonhard in allen Heiligen Messen eine Predigtreihe zum Thema „Mit dem Schöpfer schöpfen – Nachhaltiges Leben aus christlichem Glauben“. Es predigen die Bezugspersonen des Pastoralteams vor Ort bzw. die jeweiligen Zelebranten. Es soll jedoch auch konkret werden: Für jede Woche gibt es eine Empfehlung, wie Nachhaltigkeit im Alltag umgesetzt werden kann.
2. Fastensonntag / 5.3.2023
Leben im Gewohnten? (Mt 17,1–9)
Praxistipp: Ich verzichte möglichst auf Fleisch und kaufe regionale Produkte.
Unsere Ernährungsvorlieben haben wir von Kindheitstagen an entwickelt. Diese Gewohnheiten zu verändern ist nicht leicht, doch bietet die Fastenzeit die Chance neu anzufangen. Mit einem reduzierten Fleischkonsum tragen Sie u.a. dazu bei, dass Ackerflächen für Nahrung statt für Viehfutter genutzt werden. Mit dem Kauf regionaler Lebensmittel fallen geringere Transportwege an. Probieren Sie doch mal aus, was der Bauernmarkt Ihnen an saisonalen Produkten bietet.
3. Fastensonntag / 12.3.2023
Am Eigentlichen vorbeileben? (Joh 4,5–42)
Praxistipp: Ich achte bewusst auf die Vielfalt der Schöpfung.
Ich lasse das Auto stehen und gehe zu Fuß oder fahre mit dem Rad.
Bei einem Spaziergang achte ich bewusst auf Details: Pflanzen, die am Straßenrand wachsen, Vögel und Insekten, die in der Großstadt ihre Nischen finden.
4. Fastensonntag / 19.3.2023
Nicht sehen wollen, was zu sehen ist? (Joh 9,1–41)
Praxistipp: Ich vermeide, wo immer möglich, Plastikverpackungen.
Doch, wir könnten sie sehen, die Inseln aus Plastikmüll, die sich im Pazifik gebildet haben. Schließlich sind sie so groß, wie die Fläche von Mitteleuropa. Der Plastikmüll bedroht die Meerestierwelt, seine Zerfallsprodukte wandern als Mikroplastik in unsere Nahrungsmittelkette ein. Wenn ich die Augen öffne, wird mir klar, dass ich mit meinem Plastikverbrauch zur Verschmutzung der Meere beitrage.
5. Fastensonntag / 26.3.2023
Der Tod verschattet das Leben? (Joh 11,1–45)
Praxistipp: Ich kaufe fair gehandelte Produkte und rede darüber.
Fair gehandelte Produkt gibt es seit mehr als 40 Jahren. Zu finden sind sie im Weltladen, aber auch im Supermarkt. Richtig - sie sind etwas teurer. Aber im fairen Handel sichern Mindestpreise den Lebensunterhalt von Produzentinnen und Produzenten. Zusätzliche Prämien ermöglichen Verbesserungen für die bäuerlichen Gemeinschaften: Krankenstationen, Trinkwasser und Bildung.
Ich kaufe Produkte mit dem Fairtrade-Siegel und rede über seine Bedeutung in der Gemeinde, in der Verwandtschaft und mit meinen Kolleginnen und Kollegen.