Wie der Raum für die Bildende Kunst stellt die Orgel für die Musik die Basis für das künstlerische Schaffen in der KunstKulturKirche Allerheiligen dar.
Die Euler-Orgel der Allerheiligenkirche wurde – wie die Kirche – 1953 erbaut. Sie verfügt über 26 Register, verteilt auf drei Manuale und Pedal. In der Orgelkammer rechts oberhalb des Altarraums befinden sich rund 2.000 Pfeifen. Der Fernspieltisch steht in der gegenüberliegenden Chorkammer. Die Orgel ist in ihrem derzeitigen Bestand stark restaurierungsbedürftig. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Restaurierung wurde eigens für die Euler-Orgel der Allerheiligenkirche unter Hinzuziehung eines der avantgartistischsten Kompronisten und Organisten unserer Zeit, Dominik Susteck (Köln), eine Vision entwickelt. Aus dem Nachkriegsinstrument soll eine zeitgenössische Orgel werden, die im Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus einzigartig ist.
Die Euler-Orgel in der Allerheiligenkirche aus dem Jahr 1954 soll in ihrem Grundbestand restauriert zeitgenössisch erweitert werden. So wird klanglich ein Instrument geschaffen, das weltweit mit den klanglich modernsten Instrumenten mithalten kann. Das „neue“ Instrument soll den Hörgewohnheiten des Menschen der Gegenwart entsprechen. Das Besondere der ergänzten Orgel werden die zahlreichen modernen Klänge sein, wie z. B. Rainmaker, Hi-Hat (Schlagzeug), Windspiel und Klangharfe. Diese Orgel wird einzigartig in der Rhein-Main-Region sein und eine authentische Darstellung zeitgenössischer Musik ermöglichen.
Ein solches Projekt ist für uns als Kirchengemeinde alleine nur schwierig zu realisieren und bedarf eines langen Atems. Darum wurde das Gesamtprojekt in 4 sinnvolle Teilprojekte untergliedert. Zunächst einmal wurde das Gesamtvorhaben mit dem Landesamt für Denkmalpflege des Landes Hessen und mit dem Bistum Limburg, vertreten durch den Orgelsachverständigen Dr. Achim Seip, abgestimmt. Dr. Seip bezeichnet das Projekt von Seiten des Bistums als wegweisend und unterstützt uns sehr im Gesamtvorhaben. Damit war der erste Schritt auf dem oben beschriebenen Weg getan. Die erste Baustufe, durch das Hessische Landesamt für Denkmalpflege und die Sparkassen-KulturStiftung Hessen-Thüringen mit 20.000,- Euro bezuschusst, wurde im März 2011 abgeschlossen. Die sichtbaren Pfeifen im Orgelprospekt sind gerichtet, gesäubert, neu intoniert und erstrahlen in neuem Glanz. Außerdem wurde ein zusätzliches Raster eingebaut, das die Pfeifen hält, so dass sie sich nicht wieder verbiegen. Außerdem wurden teilweise die Luftkanäle überprüft, ein neues Gehäuse für den Motor gebaut. Das war der restauratorische Teil des ersten Bauabschnittes. Ein wegweisender Schritt hin zur zeitgenössischen Orgel konnte ebenfalls getan werden. Es war der Einbau einer Winddrossel. Dieses Gerät ermöglicht es, die Laufgeschwindigkeit des Motors zu steuern und so die Luftversorgung der Register zu verändern. So ist die Orgel flexibler spielbar. Es ist möglich, ihr sphärische Klänge zu entlocken. Dies ermöglichte uns, den Organisten bereits auf unserem ersten Festival future:pipes – Internationales Festival für zeitgenössische Orgelmusik der KunstKulturKirche Allerheiligen, das vom 13.–15.5.2011 bei uns stattfand, ein schon annähernd modernes Instrument zur Verfügung stellen zu können.
Der nächste Schritt – im Übrigen der teuerste – im Gesamtprojekt steht an. Es behinhaltet die Neuelektifizierung der gesamten Orgelanlage, das Umstellen auf ein BUS-System und die Schaffung der Vorrichtung zum Einbau eines Multiplex-Werkes, das dann die zeitgenössischen Register wie Klangharfe, Xylophon, Psalterium, Rainmaker, Hi-Hat etc. aufnehmen soll. Da das Landesamt für Denkmalpflege es ausschließt, dass der bestehende Spieltisch verändert wird, wird in diesem Bauabschnitt auch ein neuer Spieltisch, der mobil sein wird, gebaut werden müssen. Das Angebot der Orgelbaufirma Fasen liegt vor und wird demnächst mit dem Musiker an der Allerheiligenkirche, dem Orgelsachverständigen sowie weiteren Experten (Komponisten und Organisten für Neue Musik) besprochen werden. Die Kosten diesen zweiten Bauabschnittes werden rd. 100.000,- Euro betragen.
Es ist ein großes Projekt, aber ein lohnendes – für die Gemeinde, die ihre Gottesdienste in der Allerheiligenkirche feiert, aber auch für die Stadtgesellschaft Frankfurts, die um ein ganz besonderes Instrument reicher wird und sich einen Raum für Neue Musik an der Orgel damit erschließt.
Für eine finanzielle Unterstützung unseres wegweisenden Projektes sind wir Ihnen dankbar.
Kath. Kirchengemeinde Dom St. Bartholomäus
Frankfurter Sparkasse 1822
Konto 124 650 9600
BLZ 500 502 01
IBAN DE54 5005 0201 1246 5096 00
BIC HELADEF1822
Verwendungszweck: Orgelprojekt Allerheiligen
Eine Spendenquittung stellen wir Ihnen auf Wunsch gerne aus.