"Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?" (Jes 43,17)
Mit diesem Wort von Gott macht uns der Prophet Jesaja deutlich: Es ist nicht einfach nur der Mai, der ja bekanntlich „alles neu“ macht. Da steckt mehr dahinter. Und: Das Neue, das der Mai bringt, ist nicht das ganze Neue.
Absorbiert von Alltagssorgen, mit vernebelten Sinnen, merken wir oftmals weder das eine noch das andere. Da kann es uns guttun, wenn uns jemand darauf aufmerksam macht. Denn wo immer wir das „Sprießen“ des „Neuen“ wahrnehmen, wächst uns Zuversicht auf von Gott verheißenes Leben entgegen.
Etwas anderes Neues, das Sie längst gemerkt haben, weil es vor gut 10 Jahren war, betrifft unsere Pfarrei. Zum 1. Januar 2014 schlossen sich nach einem intensiven zweijährigen Pfarreiwerdungsprozess fünf ehemalige Pfarreien zur damals „neuen“ Dompfarrei St. Bartholomäus Frankfurt zusammen. Also, falls Sie es nicht schon gemerkt haben: Wir begehen dieses Jahr unser 10-jähriges Pfarrei-Jubiläum!
Wahrscheinlich noch nicht gemerkt haben Sie, dass wir beide seit nunmehr diesen 10 Jahren die Dompfarrei gemeinsam leiten. Die gemeinsame Leitung ist also ebenfalls nichts Neues. Wir möchten sie aber jetzt auch nach außen zeigen. Trotz bleibender Hierarchien durch die Pfarrerrechte sprießen der Kirche nämlich gute „Früchte“, wenn Leitung nicht autokratisch ausgeübt, sondern geteilt wird und Männer und Frauen dabei miteinander wirken.
Und schließlich gibt es jetzt doch noch etwas wirklich Neues: Am 5. Mai wird Johannes zu Eltz aus dem Amt des katholischen Stadtdekans verabschiedet, weil es dieses Amt nicht mehr gibt. Er bleibt aber weiterhin der Dompfarrer, was wiederum nichts Neues ist.
Mitten in allem weht die göttliche Geistkraft. Wo sie ungehindert wehen kann, entwickelt sich neues Leben, selbst in trockenem, erstarrtem Kirchenboden. Merken wir es schon?
Ihre
Andrea Kortus und Johannes zu Eltz